Ich schreibe dies fast 20 Jahre nach der Tour, also fällt es evtl. etwas kürzer aus oder Dinge haben sich in der Zwischenzeit geändert. Start und Ende der Tour war Los Angeles. Vielleicht dient es dem ein oder anderen ja als Inspiration oder Informationsquelle für die eigene Reise.
Start Los Angeles
Long Beach
Vom Flughafen in Los Angeles ging es direkt nach Long Beach. Dort fanden die ersten Übernachtungen auf dem ehemaligen Ozeandampfer Queen Mary statt. Der Nachfolger die Queen Mary II ist weiterhin in Dienst während die Queen Mary (I) in Long Beach fest verankert vor Ort liegt und als Hotel dient. Das Schiff selbst kann auch ohne Hotelbuchung besichtigt werden.
Vom Schiff selbst ist es nicht weit bis zum Aquarium of the Pacific. Dort gibt es alle möglichen Meereslebewesen die im Pazifik vorkommen zu besichtigen. Neben den unzähligen farbenfrohen Fischen gibt es auch Aufzuchtbecken in denen junge Haie, Rochen etc. gestreichelt werden können.
Huntington Beach
Weiter ging es dann nach Huntington Beach, dem Ort für Surfer. Neben dem grossen Strand und schönen Sonnenuntergängen sind auch die Surfer, Häuser, Autos etc. vor Ort. Zum Zeitpunkt unseres Besuchs waren auch die X-Games im Surfen in Vorbereitung eine Art Weltmeisterschaftsveranstaltung mit den Top-Surfern.
San Diego
Von Long Beach ging es weiter südlich an der Küste entlang nach San Diego mit einem Zwischenstop in Dana Point mit einem wunderschönen Blick über den örtlichen Hafen.
Oldtown
In San Diego angekommen ging es Abends nach Oldtown, die Altstadt von San Diego. Altstadt zwar nicht im Sinne einer europäischen Altstadt aber doch mit historischen Gebäuden und aufgrund der Nähe zur mexikanischen Grenze auch mit sichtbaren Einfluß. Die Anzahl der mexikanischen Restaurants ist ebenfalls hoch und für ein Abendessen auch sehr zu empfehlen.
Seaworld
In San Diego ist das weltbekannte Seaworld – wenn auch in den letzten Jahren (zurecht) in die Kritik gekommen. Wir waren damals vor Ort und haben auch die Shows besucht. In der Zwischenzeit haben auch ein paar Veränderungen vor Ort stattgefunden, jedoch muss die Entscheidung am Ende jeder für sich treffen.
Palm Springs
Von San Diego führte die Route weiter ins Inland nach Palm Springs. Palm Springs mitten im Nirgendwo und ein Mekka für Golfer. Schaut man sich die Stadt auf Satellitenfotos an erkennt man direkt warum es für Golfer so interessant ist – die grünen Areale sind nicht zu übersehen.
Da wir selbst mit dem Auto unterwegs waren und Navigationssysteme oder Smartphones noch nicht wirklich verfügbar (das erste iPhone wurde erst drei Jahre nach dieser Reise auf den Markt gebracht), hatten wir uns verfahren und im unscheinbaren Nirgendwo einen älteren Herren kennengelernt. Ursprünglich wollte ich nur ein Bild vom alten Porsche und der Besitzer kam heraus und lud uns in seinen Laden ein. Dort stellte diverses Besteck etc. aus Holz her und zeigte uns auch noch einen Atlas mit der DDR und Tschecheslowakei – im Gegenzug zeigten wir ihm ein paar Euro Münzen und Scheine.
Palm Canyon
In einer unscheinbaren Ecke von Palm Springs befindet sich der Zugang zum Palm Canyon. Eine lange Strasse die direkt am Ende einer Wohnsiedlung zum Canyon führt. Wie der Name schon sagt ist der Palm Canyon ein Canyon voller Palmen mitten in der kargen Landschaft. Da es in Palm Springs allgemein sehr heiß ist sollte man genug Wasser mitnehmen um eine kleine Wanderung im Canyon zu machen. Belohnt wird man mit rießigen Palmen in einer unwirklichen Landschaft.
Mt. St. Jacinto
Während Palm Springs selbst im flachen Land liegt ist doch direkt neben der Stadt ein Berg – der Mt. St. Jacinto. Wie bereits erwähnt sind die Temperaturen in der Stadt sehr hoch, sobald man mit der Bergbahn auf den Berg fährt ändern sich aber die Temperaturen schlagartig und es sind “nur” noch angenehme, sommerliche Temperaturen. Auf dem Berg wo auch die Bahnstation endet befindet sich eine Terrasse die einen wunderbaren Ausblick auf die Stadt bietet. Von dort lassen sich auch ein paar Wanderungen unternehmen.
Joshua Tree National Park
In erreichbarer Nähe von Palm Springs kann man nun auch noch zu einem Tagestrip zum Joshua Tree National Park aufbrechen. Die einzigartigen Joshua Trees sind über das ganze Areal verteilt und eine Straße führt zu verschiedenen Stops. Wer mit dem Camper oder Zelt unterwegs ist findet dort auch diverse Campgrounds (wie bei den meisten National Parks in den USA). Es ist auf jeden Fall einen Besuch wert und Coachella Valley (das wo das gleichnamige Festival stattfindet) ist auch nicht weit.
Bagdad Café & Calico
Von Palm Springs geht es weiter zum Death Valley National Park oder einfach nur Death Valley. Auf dem Weg befinden sich zwei weitere Stops die man leicht “mitnehmen” kann. Beide sind rund um Barstow gelegen. Wer den Film “Out of Rosenheim” kennt findet zum einen das Bagdad Café am Highway 40. Als zweites Calico Ghost Town, eine alte Westernstadt die einen Eindruck vermittelt wie man früher im “wilden Westen” gelebt hat. Eigentlich fehlen nur noch die rauchenden Revolver…aber vielleicht haben sich die Amis ja auch hierfür was einfallen lassen.
Death Valley National Park
Das Death Valley, den meisten ein Begriff aber dann auch meistens nur als Ort mit Rekordtemperaturen. Zudem ist es der tiefste Punkt des Tals ca. 90m unter dem Meeresspiegel und früher wurden diverse Bodenschätze dort abgebaut. Heute gibt es eigentlich nur noch Tourismus und wie sollte es anders sein einen Golfplatz.
Im Tal selbst liegt die Furnace Creek Ranch, eine Hotel-Ranch mit Pferden, Golfplatz, Tankstelle und Campingplatz. Tanken sollte man aber möglichst ausserhalb des Death Valley, zur Sicherheit und dem Geldbeutel zuliebe. Wasser gehört ebenfalls zu einem kostbaren Gut im Death Valley und sollte immer in ausreichenden Mengen im Kofferraum bzw. Rucksack vorhanden sein – für den Fall der Fälle kann dies im Death Valley entscheidend sein.
Auch wenn eine Nacht in der Furnace Creek Ranch nicht ganz billig ist, sollte man doch in Erwägung ziehen dieses Geld auszugeben. Warum? Ganz einfach. Im Death Valley steigen die Temperaturen über den Tag sehr schnell, daher ist es ideal bereits vor Ort zu sein um direkt zum Sonnenaufgang bereit zum Aufbruch zu sein. So kann man von Sonnenaufgang bis ca. 10-11 Uhr ein paar Orte besuchen. Anschliessend wird es einfach teilweise unerträglich und man kann den Tag im Zimmer mit Klimaanlage verbringen oder im Hotelpool – der aber auch nur noch eine lauwarme Erfrischung ist.
Artist’s Palette, Devil’s Golf Course, Badwater Basin, Mesquite Flat Sand Dunes sind nur ein paar Orte die man besuchen kann. Scotty’s Castle hatten wir damals ebenfalls besucht und es wäre heute noch eine Empfehlung, jedoch ist dies nach einer Überschwemmung und einem darauffolgenden Feuer in 2015 bis auf weiteres geschlossen.
Die Nächte im Death Valley sind ebenfalls wunderbar, Temperaturen die bei uns Tagestemperaturen wäre und bei wolkenlosem Himmel Sterne wie man sie noch nie gesehen hat – und das ist keine Übertreibung.
Sequoia National Park
Über den West Entrance des Death Valley geht es weiter zum Sequoia National Park. Es liegen zwar “nur” ca. 350 Meilen zwischen den beiden National Parks (Luftlinie sogar noch weit weniger), aber die Gegensätze könnten nicht grösser sein. “Grösse” ist im Sequoia National Park ein treffender Begriff. “Sequoia” ist auch der englische Begriff für Mammutbaum und das erwartet einen hier. Wälder mit riesigen Bäumen und Tannenzapfen von der Grösse einer Sektflasche bieten eine ideale Verschnaufpause und Abwechslung nach dem kargen und baumlosen Death Valley bevor es wieder zurück nach Los Angeles ging.
Zurück in Los Angeles…
…muss sich jeder einen eigenen Eindruck von der Stadt machen. Es ist rießig, es hat viele Straßen und Kreuzungen…und man sollte die Straßen und Kreuzungen erwähnen. Keine Frage man sollte mal dort gewesen sein, aber für mich persönlich gibt es wesentlich schönere und interessantere Städte in den USA. Wie ich 2 Jahre später feststellen durfte ist San Francisco mein bisheriger Favorit (und ich war seitdem auch schon mehrfach in San Francisco während ich in LA nie wieder war – und auch kein Bedürfnis habe). Keine Frage in LA gibt es schöne Orte, aber die machen für mich persönlich den Rest der Stadt nicht wett. Aber nun zu den Sehenswürdigkeiten.
Santa Monica mit seinem Pier, dem darauf befindlichen Vergnügungspark und Muscle Beach in der Nähe. Venice Beach mit den Basketballplätzen, Skateparks und einer Flaniermeile direkt am Strand mit Läden, Schaustellern und Malereien an den Häusern und natürlich Muscle Beach. Das sind nur zwei Beispiele der bekannten Orte und Strände in Los Angeles. Für Venice Beach sollte man evtl. einen Tag am Wochenende einplanen dann wesentlich mehr los und die Stimmung ist eine andere. Die Nächte sollte man jedoch vermeiden!
Malibu Beach sollte auch für die meisten ein Begriff sein. Die Serie Baywatch wurde hier gedreht und die Strandhäuser haben mit Sicherheit den ein oder anderen berühmten Besitzer – doch Vorsicht der Strand ist Privatbesitz. Nach kalifornischem Gesetzt ist der Strand nur im Bereich der “Mean High Tide Line” für die Öffentlichkeit zugänglich. Das bedeutet, dort wo der Sand feucht ist darf man spazieren, picknicken und baden. Der trockene Sand ist Privatbesitz.
Hollywood und die Universal Studios
Hollywood sollte jedem ein Begriff sein. Der Walk of Fame, das Chinese Theatre, das Hollywood Sign und auch nicht zu übersehen das abgeschottete Gebäude von Scientology. Es gibt auch diverse schöne Häuser jedoch leben die meisten Persönlichkeiten (sollte man Hoffnung haben welche davon zu Erblicken) in einer der vielen Gated-Communities (bewachte und eingezäunte Wohnanlagen) oder man sieht nur das Tor und eine Mauer.
Universal Studios ist nicht nur ein Filmstudio sondern besitzt auch einen zugehörigen Freizeitpark. Hier kann man natürlich diverse Filmrequisiten und auch das ein oder andere Set besichtigen. Es ist auf jeden Fall einen Besuch wert und die Führungen sind auch sehr interessant. Manche der Filmsets erkennt man wieder z.B. aus Jurassic Park, Der weisse Hai oder auch Serien wie Desperate Housewives. Die Water World Action Show war ebenfalls sehenswert.
Je nachdem wieviel Zeit man in LA verbringen möchte gibt es natürlich auch noch weitere Sehenswürdigkeiten wie den Stadtteil Bel Air, Rodeo Drive, Mullholland Drive, Getty Center oder für Kinder natürlich Disneyland.
Auf jeden Fall viel Spass bei der nächsten Reise und ich hoffe die Informationen haben etwas weitergeholfen oder waren zumindest informativ oder unterhaltsam.