Ehrlich gesagt wusste ich nicht genau was ich von der Reise nach Dubai erwarten sollte. Zum einen kannte ich die bekannten Bilder aus dem Fernsehen mit den ganzen Superreichen etc…und das ist so gar nicht meine Welt. Auf der anderen Seite war mir die arabische Welt noch unbekannt. Ich war zwar bereits zweimal in Indien, aber ich wusste dass es eine völlig andere Erfahrung sein würde.
Um das Fazit gleich vorweg zu nehmen – ich war positiv überrascht! Warum? Einfach weiterlesen
P.S: Die Kosten sind jeweils pro Person und für Erwachsene – Kinder sind idR. preiswerter (Stand 01/2015)
Warum Dubai?
Eigentlicher Grund für die Reise und das Ziel war die Tatsache, dass das „Car Point S Racing Team“ aus Mannheim sich zum 24h Rennen in Dubai angemeldet hatte. Ich hatte die Möglichkeit auf eigene Kosten mitzureisen und so das 24h Rennen mit dem Team zu erleben. Ich dachte mir: „Warum nicht, Dubai warst du noch nicht und sowas erlebst du wahrscheinlich kein zweites Mal“.
Der Flug
Um Kosten zu sparen, flogen wir von Stuttgart über Istanbul (Sabiha Gokcen) mit Pegasus Airlines nach Dubai. Pegasus Airlines ist eine türkische Billigflieger-Airline und um es gleich zu sagen es war das Erste und das letzte Mal. Ich flog zum ersten Mal mit einem Billigflieger und ich muss ehrlich sagen, der Flug gehört für mich schon zum Urlaub. Leider habe ich in den letzten Jahren feststellen müssen, dass Fliegen immer stressiger wird. Dazu zählt die Behandlung als Schwerkrimineller mit mehrfachen Sicherheitskontrollen und dem ständigen Ein-Auspacken des Rucksacks. Sitze mit mehr Beinfreiheit kosten extra, enge, minimal gepolsterte Sitze (ähnlich einer Strassenbahn) lassen das Gefühl zum Ort der Erhohlung zu fliegen (oder zurück) eher ins Gegenteil umschlagen. Aber um nicht vom Thema abzuschweifen – das nächste Mal würde ich nach Dubai einen etwas teureren Direktflug mit einer der sehr gut bewerteten arabischen Airlines buchen, da diese idR. komfortabler sind ein lästiges Umsteigen entfällt.
Der Hinflug verlief reibungslos, jedoch schneite es beim Rückflug in Istanbul und das brachte den türkischen Flughafen in ein mittelgrosses Chaos. So hatten wir auf dem Rückflug 2 Stunden zusätzlichen Aufenthalt auf dem Flughafen und weitere 2,5 Stunden im Flugzeug auf dem Flugfeld – ohne dass die Fluggesellschaft Snacks oder Wasser verteilt hätte – diese wurden nach dem Start regulär verkauft. Statt um ca. 13 Uhr erreichten wir Stuttgart zwischen 18-19 Uhr.
Die Unterkunft
Das komplette Team war im „Ibis Al Barsha“ untergebracht. Das Hotel selbst liegt zwar direkt an einer mehrspurigen Hauptstrasse und der Hochbahn, aber davon bekommt man nicht allzuviel mit. Vorteil an der Lage ist die zentrale Lage zur Dubai Mall, Burj Khalifa, Emirates Mall, Burj Al Arab und natürlich der Rennstrecke. Die Zimmer sind normal ausgestattet und absolut ausreichend zum Schlafen und Duschen. Für diejenigen die Wert auf Frühstück legen wird ein sehr vielfältiges Frühstücksbuffet geboten. Ausserdem hat das Hotel noch eine kleine Terrasse mit eigenem Café das auch noch bis spät Abends Getränke, Muffins oder Schokoriegel verkauft – dies war immer der Treffpunkt für die Tagestouren oder zum abendlichen Zusammensitzen. Freies WLAN auf dem Zimmer (was in Dubai keine Selbstverständlichkeit ist) und eine kostenlose Tiefgarage für den Mietwagen runden den guten Gesamteindruck ab.
5 Minuten vom Hotel entfernt befinden sich zwei kleine Supermärkte in denen man das nötigste bekommt. In etwa gleicher Entfernung befindet sich eine Station der Hochbahn die auf die Palme oder ins Zentrum fährt. 2 Häuser neben dem Hotel befindet sich ein gutes Restaurant das iranische, libanesische, indische und westliche Küche bietet. Das Restaurant ist nett eingerichtet und das Preis/Leistungsverhältnis stimmt. Durch die reichhaltige Auswahl auf der Karte war sowohl für die Experimentierfreudigen als auch für die Konservativen immer etwas dabei.
Transportmittel
Aufgrund der Anzahl der Personen und etwas ausserhalb liegenden Rennstrecke hatten wir 3 Mietwagen, aber die ein oder andere Tour haben wir auch mit dem Taxi zurückgelegt. Die Taxis haben feste Preise pro km und ein Taxameter. Als Beispiel von unserem Hotel zum Goldsouk kostete die Taxifahrt ca. 65-80 AED (15-20€) (ca. 28km laut Google Maps). Die Preise variierten da wir jeweils zwei Taxis hatten und auf Hin- und Rückfahrt aufgrund des Verkehrs verschiedene Routen gefahren wurden.
Zusätzlich gibt es noch eine Hochbahn die von der Palme bis in die Innenstadt fährt. Die Bahn + die Haltestellen sind sehr sauber und ein Tagesticket kostet 14 AED (3,80€). Eine Übersicht über die verschiedenen Strecken und Haltestellen findet man hier.
Ich habe leider nicht geschaut wieviel Liter ich getankt hatte, jedoch war die Nadel im roten Bereich und der Tank wurde vollgemacht (ja „wurde“ – dort gibt es überall Tankservice). Der Preis für den vollen Tank beim Ford Focus waren 68 AED (17€) – also ein Schnäppchen.
Sightseeing
Wir waren extra ein paar Tage vorher angereist, sodass wir uns noch die Stadt anschauen konnten und den ein oder anderen Ausflug machen konnten.
Ein paar der von uns gebuchten Touren findet man hier wieder
Gold- und Gewürzmarkt
Die Souks (arabische Märkte) sind bedingt durch die junge Historie der Stadt nicht so gross wie zum Beispiel manche in Marokko, für einen kleinen Spaziergang am Vormittag reicht es jedoch aus. Man erreicht die Souks (beide beieinander gelegen) am Besten mit dem Taxi, da sie etwas ausserhalb liegen. Der Goldsouk wird in den Reiseführern als sehr gut beschrieben, da hier auch darauf geachtet wird, dass keine Goldimitate verkauft werden. Anonsten gleicht er einer kleinen überdachten Einkaufspassage mit kleinen Läden rechts und links in deren Schaufenstern eben Schmuck ausgestellt ist – für Frauen eventuell ein grosses Highlight.
Der Gewürzmarkt etwa 300m weiter gelegen ist etwas uriger. Enge Gassen zwischen den Gebäuden, die Decke mit schilfähnlichen Matten bedeckt und lauter kleine Läden mit hölzernen Fensterläden. Davor Säcke mit Gewürzen und sonstige Kleinigkeiten. Die Grösse ist auch hier eher Bescheiden aber wenn man sich etwas Zeit lässt und die Eindrücke auf sich wirken lässt doch eine angenehme Erfahrung. Am einen Ende des Souks wurden auch frische Fruchtsäfte und Smoothies für 10 AED (2,40€) verkauft – Banane+Mango ist empfehlenswert.
Während man durch die Souks läuft werden einem von Strassenhändler auch Copy-Watches angeboten, also unechte Rolex etc, jedoch war die Erfahrung in Dubai angenehmer als in anderen Ländern, da hier ein „Nein, danke“ sofort akzeptiert wurde und der Händler einem nicht am Rockzipfel hing.
In den Gewürzläden lohnt es sich zu handeln und auch einmal „Nein“ zu sagen. In jedem Fall sollte man sich vorher informieren was die Gewürze in Deutschland kosten. Beliebt sind u.a. iranischer Safran, ganze Muskatnüsse, Sumach, (schwarz) Kümmel und getrocknete Minzblätter für Tee.
Kosten: Taxifahrt
Sundowner
Als wir im Hotel eincheckten, würde uns eine Mappe mit Ausflügen überreicht die wir über einen lokalen Anbieter buchen könnten. Neben einer nützlichen Stadtkarte waren auch die Touren und Ausflüge sehr interessant. Einer diese Ausflüge, genannt „Sundowner“, startete um ca. 15 Uhr mit der Abholung im Hotel durch den Veranstalter. Von dort aus fuhren wir mit dem Geländewagen in die Wüste. Dort angekommen wurde uns eine ca. 20 minütige Falkenshow geboten. Es wurde erklärt warum der Falke, als Nationalsymbol der Emirate, seit Jahrhunderten von den Einheimischen gehalten wird und wieso er so gepflegt wird. Nach einer abschliessenden Flugshow ging die Fahrt weiter in die Wüste über Sanddünen hinweg in einem erhöhten Temp. Während der ein oder andere Wagen anhalten musste, weil manchen Passagieren das auf-und ab nicht so gut bekam – warteten wir nur darauf selbst fahren zu dürfen
Ankommen mitten in der Wüste konnten wir dort den Sonnenuntergang geniessen während unser Fahrer Fotos von uns machte. Getränke würden sowohl bei der Falkenshow als auch beim Sonnenuntergang bereitgestellt.
Im Anschluss fuhren wir weiter zu einem Camp im Stil eines grossen Beduinenlagers. Ein kleiner Kamelritt zur Einstimmung und Fotos mit einem Falken auf der Hand stimmten uns für den Abend ein. Während die Frauen sich Henna-Tatoos machen ließen, rauchten die Männer Shisha. Das Essen wurde in 3 Gängen als Buffet serviert, durch die vielen kleinen Stationen verteilen sich die Teilnehmer sehr gut und man musste nicht länger als ein paar Minuten anstehen. Die Qualität und Auswahl war auch sehr gut.
Zum Abschluss des Essens wurde in der Mitte der Zelte ein Bauchtanz aufgeführt der ca. 15-20 Minuten dauerte und auch sehr gut dargeboten wurde. Anschliessend wurden wir in unseren Geländewägen wieder zurückgefahren, wo wir ca. um 23 Uhr eintrafen.
Kosten: 360 AED (87€)
Buggy fahren in der Wüste
Eine andere Tour die auf jeden Fall empfehlenswert ist, ist eine Buggy-Tour in der Wüste. Die Anbieter haben idR. Ein- und Zweisitzer verfügbar und die Dauer der Tour insgesamt ist eine Stunde. Man startet am Hauptquartier des Anbieters und ein Guide fährt mit einem Buggy voraus, sodass man auch sicher wieder aus der Wüste findet. Zusätzlich folgt ein Geländewagen mit denjenigen die nicht fahren möchten und 2-3 Helfern. Ab und an kann es passieren, dass ein Reifen von der Felge „springt“, da diese für den Wüstensand wenig Luft benötigen. In diesen Fällen kommt der Geländewagen und die Helfer ziehen den Reifen wieder auf die Felge – man sollte jedoch vorsichtig sein, da dies alles zur Fahrzeit gehört. Spass macht es trotzdem, sodass das Team insgesamt zweimal dort war Die Einsitzer sind etwas leistungsschwächer während die Zweisitzer mit 4-Zylinder Motoren ausgestattet sind, allesamt Automatikgetriebe. Ob die Personen im Zweisitzer sich abwechseln ist einem selbst überlassen. Helm und Brille werden gestellt, ein Halstuch o.ä. ist jedoch sehr von Vorteil. Die Dusche am Abend wird in jedem Fall sehr gründlich ausfallen, da der Sand sich überall absetzt.
Kosten:
Einsitzer: 500 AED (120€)
Zweisitzer / pro Person: 375 AED (90€)
Burj Khalifa
Der Burj Khalifa (Burj = arabisch für Turm) ist aktuell (Stand: Januar 2015) das höchste Gebäude der Welt und hält einige Rekorde wie z.B. höchste frei-stehende Struktur, höchste Aussichtsplattform oder längster Aufzug der Welt. Ein paar Jahre wird er zumindestens den Titel des höchsten Gebäudes wohl noch halten, da für 2018 die Fertigstellung des Kingdom-Towers in Dschidda, Saudi-Arabien geplant ist.
Die Form des Grundrisses des Turms ist eine Wüstenblume nachempfunden, der Hymenocallis. Alleine dies macht den Turm schon sehr besonders, da es eben nicht einfach ein grosser quadratischer Block ist. Besucher können die Besichtigung mit der Dubai Mall verbinden, da die Mall direkt an den Turm anschliesst und auch der Zugang zum Besucherbereich des Turms sich in der Mall befindet – sollte man versuchen über den normalen Eingang in das Gebäude zu kommen wird man frühzeitig von Securities empfangen und höflich in die Mall verwiesen
Es gibt zwei verschieden Aussichtsplatformen, die untere im 124. Stock (456m) und die obere im 148. Stock (555m). Beide Terrassen sind zwar nach aussen hin mit Glas verkleidet aber haben auch einen durchgehende Öffnung in Augenhöhe, sodass man von dort ohne nervige Reflexionen des Glases fotografieren kann. Beide Terrassen decken ca. ein Drittel einer Seite ab und im 148. Stock ist der Rest des Stockwerks im Inneren hinter Fenstern begehbar. Offiziell ist der Aufenthalt im 148. Stock für 30-Minuten gestattet, danach fährt man auf den 125. Stock herunter in dem man sich bis zur Schliessung aufhalten darf – wir wurden jedoch nicht gedrängt und waren deutlich länger als 30-Minuten dort. Im 148. Stock – auch „SKY Expierence“ genannt, werden zusätzlich Tee, Fruchtsäfte und kleine süsse Teigwaren verteilt.
Besucher mit einem Ticket für die untere Plattform im 124. Stock fahren nach der besichtigung ein Stockwerk höher in den 125. Stock und treffen dort auf die Besucher der „SKY Expierence“. Das 125. Stockwerk ist 360° im Inneren begehbar. Sollte man sich für einen Besuch entscheiden, gilt es die Tickets entweder bei einem vorherigen Besuch in der Dubai Mall zu reservieren/kaufen oder online zu buchen (Kreditkarte benötigt), da zumindestens für die „SKY Experience“ eine festgelegte Uhrzeit ausgewählt werden muss – zu der man auch pünktlich sein sollte.
Im Anschluss lohnt es sich auch noch die Wasserspiele am Burj Khalifa Lake zu anzuschauen und natürlich den Tower mit seinen insgesamt 828m auch noch einmal von unten zu bestaunen. Dies ist beides kostenlos. Wer möchte kann sich in eines der Cafés am Burj Khalifa Lake setzen oder z.b. im TGI Fridays im obersten Stockwerk der Dubai Mall bei einem Abendessen auf der Terrasse das Schauspiel von oben geniessen.
Kosten:
SKY Experience (148.+125.Stock): 500 AED (120€)
At the Top (124.+125. Stock): 125 – 200 AED (25-48€) (je nach Slot: Morgens / Mittags / Abends)
Dubai Mall
Die Dubai Mall ist direkt neben dem Burj Khalifa. Falls man nicht unbedingt das Auto vorher oder danach benötigt sollte man sich überlegen mit dem Taxi oder der Bahn zu fahren, da das Parkhaus idR. voll ist. Valet-Parking ist zwar möglich kostet aber 100 AED (24€) – je nach Entfernung zum Hotel ist das Taxi billiger. Es ist auch möglich ein sogenanntes VIP-Parking zu „buchen“ jedoch sollte man das entsprechende Auto dafür haben, da es ansonsten zwischen den Porsche, Ferrari und etlichen AMG’s auffällt
In der Mall selbst findet man jede schweizer Uhrenfirma mit einem eigenen Laden wieder sowie jeden Schuh- und Handtaschendesigner der etwas auf sich hält. Aber auch „normale“ Läden wie Nike, Foot Locker oder Levis sind vertreten. Den Gedanken ein Schnäppchen zu machen sollte man aber von vornherein verwerfen, die Preise bewegen sich auf deutschem Niveau. Zum Klamotten kaufen fliegt man besser in die USA und besucht eine der zahlreichen Outlet-Center. Dennoch ist die Dubai Mall einen Besuch wert nicht nur wegen der vielen exklusiven Läden, sondern z.B. auch wegen dem Aquarium innerhalb der Mall das durch eine riesige Glasscheibe den Blick auf Rochen, Haie und andere Fische preisgibt. Für einige Dirham kann man auch durch den Tunnel unter dem Aquarium laufen oder für etwas mehr im Aquarium tauchen gehen.
Wie bereits schon beschrieben, befindet sich auch der Zugang zu den Besucherplattformen des Burj Khalifa in Erdgeschoss der Mall.
Emirates Mall
Die Emirates Mall ist etwas kleiner als die Dubai Mall aber nicht weniger ausgestattet mit exklusiven Läden. Bekannt ist die Emirates Mall durch die angeschlossene Ski-Halle, die es auch im Sommer bei 50°C Aussentemperatur ermöglicht eine Runde Ski zu fahren. Ein Tipp zum Abendessen ist das libanesische Restaurant „Al Halabi“. Ich kann mich leider nicht mehr erinnern was wir da genau bestellt haben, aber es wurde viele verschiedene Vorspeisen (Salate, Hummus, Kartoffeln in Knoblauch, Börek o.ä, gefüllte Weinblätter, Fattoush, Baba Ganoush….) serviert und zum Hauptgericht noch eine Fleischplatte mit Lamm, Hühnchen und Rind dazu frische Minz-Limonade. Da wir von einem unserer Mitreisenden eingeladen wurden kann ich zwar keinen genauen Preis sagen, aber mit ca. 10 Personen waren es etwas über 1000 AED (240€).
Abu Dhabi – Formel 1 Rennstrecke
Abu Dhabi ist von Dubai aus in ca. 1,5 Stunden mit dem Auto erreichbar. Durch die grosszügigen Autobahnen und wenig Verkehr ist dies auch kein grösseres Problem.
Die Formel 1 Rennstrecke „Yas Marina Circuit“ ist auf Yas Island gelegen. Auf der Rennstrecke selbst ist in den letzten Jahren immer das letzte Rennen im Formel 1 Kalender ausgetragen worden. Auf der Rennstrecke sind Taxifahrten bzw. Fahrten in verschiedenen Fahrzeugen buchbar (z.B. Aston Martin GT4 ab 1600 AED (386€)). Direkt an der Rennstrecke ist auch eine Kartbahn die auch etwas preiswerter sein sollte
Neben dem „Yas Marina Hotel“, dass direkt über die Strecke gebaut ist, war eine der grösseren Auffälligkeiten zu den bekannten deutschen Rennstrecken (Hockenheim, Nürburgring), dass es z.B. eine komplett seperate Drag Race Strecke inkl. eigenem Fahrerlager und Tribünen gibt. Ausserdem sind die Strassen und Wege auf dem Gelände selbst sehr grosszügig. Ein Besuch am Nachmittag mit anschliessendem Sonnenuntergang lässt die Strecke in einem schönen Licht erstrahlen, durch das die türkisfarbigen Akzente auf der Strecke sehr schön zur Geltung kommen während der ein oder andere V8 das Bild klanglich vervollständigt
Sobald es dunkel ist lohnt sich der Weg zum „Yas Marina Hotel“ (im Navi auch als „Yas Viceroy Hotel“ zu finden). Die Aussenfassade des Hotels, bestehend aus weissen Platten, wird in der Nacht von verschiedenfarbigen LED’s erleuchtet. Um das Hotel sind ausserdem bunte Wasserspiele installiert.
In unmittelbarer Nähe befindet sich ausserdem die „Ferrari-World“ eine Art Holiday-Park im Ferrari Stil. Das Gebäude der Ferrari World wie auch die Achterbahn, die den Eindruck einer Fahrt im Formel 1 Wagen vermitteln soll, sind wohl die zwei bekanntesten Merkmale. Sollte nicht jeder Lust auf den Besuch der Ferrari World haben, kann man auch in der direkt angeschlossenen Mall shoppen gehen.
Ich erinnere mich noch an das Rennen von Abu Dhabi als der Kommentator erzählte wie gut die Infrastruktur hier sei und dass man sowas auf den europäischen Rennstrecken vermisst – im Nachhinein kann ich ihm nur Zustimmen.
Dubai Autodrome
Zu guter letzt das „Dubai Autodrome“ in der Motorcity von Dubai, da hier auch das 24h Rennen stattfand. Wenn man das Autodrome erreicht fallen einem zuerst die zwei grössen Türme auf die direkt neben der Strecke stehen – das Mediencenter. Die Motorcity ist Teil der Sportscity, sodass im Umkreis noch weitere Sportstätten wie etwa ein Cricket Stadium gelegen sind. Das Mediencenter ist also nicht ausschliesslich für das Autodrome. Der zweite Blick fällt aber auf den zweiten Turm der nur teilweise fertiggestellt ist, wie auch die Gebäude hinter der Tribüne nach der Start-Ziel Geraden. Allgemein fällt bei näherer Betrachtung auf, dass es eigentlich nur eine wirklich fertiggestellte Tribüne gibt – nämlich die direkt gegenüber der Boxengasse. Im Vergleich zum Formel 1 Kurs in Abu Dhabi ist das Gelände um die Rennstrecke eher staubig und man findet hier und da Hinweise darauf, dass etwas angefangen wurde zu bauen aber bereits im frühen Stadium gestoppt wurde.
Was sind die Gründe dafür? Wenn man in Dubai allgemein genauer hinschaut findet man etliche halb fertig gestellte Gebäude an denen der Wüstensand nagt. Grund dafür ist die Finanzkrise von 2008. Im Gegensatz zu Abu Dhabi hat Dubai kaum Öl, und als es 2008 zur Finanzkrise kam wurde Dubai von Abu Dhabi finanziell unterstützt – einfach weil Dubai pleite war. Zu dieser Zeit gingen ebenfalls etliche Bauunternehmer pleite, weil viele Prestigeprojekte eingestellt wurden – und dies sieht man bis heute, auch am Autodrome bzw. in der ganzen Sportscity.
Während ich selbst kein Mechaniker bin und auch keine Ahnung vom Schrauben habe, erklärte ich mich bereit für die Dauer des 24h Rennens das Team und das Rennen zu filmen. Zusammen mit dem Teamfotograf wanderten wir so um die Strecke und bekamen einen recht guten Eindruck.
Der Streckenverlauf selbst ist sehr schön und bietet neben einer langen Geraden auf der Vollgas gegeben werden kann auch eine Spitzkehre deren Scheitel an einem höher gelegenen Punkt der Strecke liegt und so auch einen Blick auf Dubai gewährt. Kurz aufeinander folgende Kurvenkombinationen mit anschliessender 180° Kehre die am Ausgang mit ca. 90° abgewinkelt ist, bieten dem Zuschauer interessante Überholmanöver. In der bergauf gefahrenen Kurve mit erhöhter Aussenbande kurz vor Eingang der Boxengasse bekommt man zusätzlich das volle Sounderlebnis auf engstem Raum. Anbremsen, Herunterschalten am Eingang und Herausbeschleunigen am Ausgang der Kurve
Das 24h Rennen selbst ist für die Zuschauer komplett kostenlos und die Parkplätze sind etwa eine Minute von der Boxengasse entfernt. Ein Tunnel unter der Start-Ziel Geraden ermöglicht das Wechseln der Seiten aus dem Innenbereich der Strecke auf die Tribüne gegenüber der Boxengasse. Hinter der Tribüne befindet sich eine kleine Einkaufsmeile mit Supermarkt, Subway, Apotheke uvm. Aufgrund der sehr geringen Zuschauerzahlen ist die Zufahrt zum Autodrome auch als Zuschauer kein Problem, zusätzlich herrscht im Allgemeinen kein Gedränge und auch an andere Teile der Strecke lässt sich bequem mit dem Auto fahren und ca. 50m entfernt parken – mit einer Fotoausrüstung im Gepäck sehr von Vorteil.
Abschliessend lässt sich sagen, dass die Organisation des Rennens und die Rennstrecke selbst sehr gelungen sind und wenn es nicht 6,5 Stunden Flugzeit entfernt liegen würde, immer wieder einen Besuch wert wäre.
Nach der Reise ist vor der Reise
Wer 5-7 Tage Zeit hat und Lust auf „Arabisch für Anfänger“ hat, ist in Dubai bestens aufgehoben. In der Regel findet man ja immer wieder preiswerte Angebote und einen Besuch ist die Stadt auf jeden Fall wert. Da Dubai auch der Heimatflughafen von „Emirates“ ist, lässt sich aber eventuell auch ein kleiner Stop einplanen, sodass man 1-2 Tage reinschnuppern kann. Aktuell bin ich zum Beispiel am Überlegen, ob nicht ein Städtetrip nach Hong Kong im nächsten Januar ideal wäre. Auf dem Rückflug könnte man so einen kleinen Zwischenstop einlegen und sich noch das 24h Rennen anschauen und wie kann es anders sein; natürlich Buggy fahren.
Hier vielleicht noch ein paar Anregungen. Die Lichtshow findet abends regelmässig statt, jedoch wird nach Neujahr auch ein kleines zusätzliches Programm abgespielt. Und Januar ist ja von den Temperaturen auch sehr angenehm.