Wer meinen Post über die Schweizer Alpenpässe (hauptsächlich die im Wallis) gelesen hat (Link hier), fragt sich vielleicht was es sonst noch so zu sehen und erleben gibt…wenn man schon mal dort ist.
Gleich vorweg gesagt, auch wenn in der Überschrift „Wallis“ steht lasse ich es mir nicht nehmen auch ein paar Orte aufzulisten die nicht im Wallis liegen – aber eben von dort aus gut zu erreichen sind oder eben einfach auf dem Weg liegen (z.B. beim Befahren eines Passes). Das ist also das „drumherum“.
Zudem beschreibe ich hier meine Erfahrungen und Erlebnisse, daher ist nicht das komplette Wallis und/oder Rhonetal abgedeckt sondern eben die Orte an denen ich bereits war.
LAND: Schweiz
REGION: Europa
JAHR: 2021
Anreise
Im Prinzip gibt es drei Möglichkeiten mit dem Auto ins Wallis zu kommen…wenn man aus dem Norden kommt.
Erste Möglichkeit ist über Lausanne am Genfer See vorbei und ein Stück durch den französisch sprachigen Teil der Schweiz und es Wallis.
Zweite Möglichkeit über den Autozug. Eine interessante Erfahrung, wenn man es noch nie gemacht hat. Man fährt bis Kandersteg im Kanton Bern. Dort auf den Autozug und dann mit dem Zug bis Goppenstein im Wallis. Der Zug fährt ca. alle 30 Minuten und kosten ca. 28 CHF. Man fährt mit dem Auto auf den Zug und fährt dann soweit nach vorne über die einzelnen Wagons wie nur möglich. Motor aus, Bremse anziehen und sitzen bleiben. Da es hauptsächlich durch Tunnels geht ist es keine Sightseeing-Tour aber ideale Zeit um etwas zu entspannen bevor es weitergeht.
Dritte und spassigste Möglichkeiten, über die Alpenpässe. Aus Richtung Basel/Bern wie auch Luzern kommend einfach Richtung Interlaken fahren. Jedoch nicht nach Interlaken, denn aus Basel/Bern muss man noch ein Stück weiter und Luzern vorher abfahren. Aber dann geht es über den Grimselpass und bekommt im Gegensatz zum Autozug auch noch etwas zu sehen.
Aus Richtung Zürich bzw. Bodensee kann es sich anbieten über den Furkapass zu fahren. Dann einfach Richtung Andermatt bzw. Gotthard-Tunnel fahren (jedoch nicht durch den Tunnel :-P)
Ich persönlich mag den Weg über Luzern, da es nicht nur Autobahn ist sondern auch über einige Berge. Zudem führen die Autobahn wie auch die Landstrassen an einigen wunderbar, leuchtend blauen Seen entlang. Ein kleiner Stop in/um Luzern am Vierwaldstättersee ist nur zu empfehlen. Der Weg ist das Ziel.
Zermatt und das Matterhorn
Zermatt
Um Zermatt (und das Matterhorn) zu besuchen muss man eines Vorweg wissen und plant dadurch vielleicht etwas anders. Zermatt ist autofrei. Das heisst nicht dass es dort überhaupt keine Autos gibt; denn es gibt öffentliche Busse und kleine E-Autos der Hotels etc., aber als Besucher muss man sich auf die Anreise per Zug und eben seine Füße verlassen.
Was heisst das jetzt konkret? Anreise per Auto ist möglich, jedoch ist die letzte Station die Ortschaft Täsch. Dort gibt es Hotels etc. und auch ein grosses Parkhaus in dem man sein Auto (oder Motorrad) kostenpflichtig abstellen kann. Das Parkhaus ist direkt am Bahnhof und von diesem Bahnhof, wer hätte es gedacht, geht’s dann weiter mit dem Zug nach Zermatt. Im Prinzip gibt es drei Möglichkeiten:
- Kostenpflichtig Parken in Täsch und eine kurze Zugfahrt (alle 20 Minuten)
- Unterkunft in Täsch buchen und Auto an der Unterkunft stehen lassen.
- Wer ab Visp mit dem Zug fährt (ca. 1.5h) kann dort kostenlos parken.
- Hin/Rückfahrt Täsch/Zermatt: ca. 16 CHF
- Parkgebühren Täsch, PKW: ca. 16 CHF / Tag
- Hin/Rückfahrt Visp/Zermatt: ca. 74 CHF
Stand: Sommer 2021, Preise sind nur Richtwerte um sich eine grobe Vorstellung machen zu können.
Mit dem Zug in Zermatt angekommen ist man auch schon mitten in Zermatt. Rund um den Vorplatz befinden sich auch die Verkaufsstellen für die Tickets der Bergbahn, wenn man also nicht an der Talstation anstehen möchte kann direkt hier die Tickets kaufen – macht aber an manchen Tagen keinen Unterschied, aber erledigt ist erledigt.
In Zermatt gibt es schöne, kleine Häuser im typischen Stil, aber auch neuere Hotel(bunker). Die „Altstadt“ ist aber sehr gemütlich gehalten. Dort erschließt es sich einem auch warum Autos hier keinen Sinn machen. Die Strassen sind eher kleine Gassen und ein Auto würde hier nur zu Problemen führen. Ansonsten wie überall viele Hotels, Restaurants und natürlich Souvenir Shops.
Folgt man den Schildern Richtung Talstation für die Bergbahn läuft man einmal durch halb Zermatt. Kurz vor der Talstation angekommen bekommt man dann auch die ersten Blicke auf das Matterhorn. Man kann auch mit dem Bus fahren, aber ich denke das Warten auf den Bus dauert fast länger als der Weg zur Fuß durch den Ort.
Matterhorn
Ich schreibe hier nicht über die Besteigung des Matterhorns, das überlasse ich den Profis. Wenn ich „Matterhorn“ schreibe bedeutet das die für den 0815-Touri erreichbaren Orte, da ich weder ein Wanderfan noch ein Bergsteiger bin. Wer also stundenlange Wandertouren und Berichte sucht oder mit Steigeisen und Seil senkrecht die Wand hochklettern will, wird hier nicht fündig (hier vielleicht eine interessante Doku für alle die das vorhaben). Im Gegensatz dazu, wer einen entspannten Tag verbringen möchte, das Wetter, die Aussieht und Umgebung genießen möchte…willkommen.
Sitzt man einmal in der Gondel (man kann natürlich auch alles wandern) geht es auf zur ersten Station „Furri“. Von dort aus kann man entweder direkt zur Station „Trockener Steg“ fahren um schliesslich zum Matterhorn glacier paradise zu fahren oder aber man fährt von „Furri“ zur Station „Schwarzsee“. Die Stationen „Schwarzsee“ und „Trockener Steg“ sind ebenfalls miteinander über eine Gondel verbunden, so dass es eigentlich egal ist wo man hinfährt.
Ein Vorschlag wäre, zuerst zur Station „Trockener Steg“ zu fahren und von dort zum Matterhorn glacier paradise. Dann später zur Station „Schwarzsee“ und eine Mittagspause am Schwarzsee bzw. der Hütte dort machen und die Aussicht auf das Matterhorn genießen. Abschliessend kann man sich entscheiden ob man nun umher bzw. herunter wandert oder doch mit der Gondel fährt – kommt auch etwas darauf an ob man bereits eine Hin- und Rückfahrticket gekauft hat oder spontan noch ein Rückticket kauft.
Matterhorn Glacier Paradise
Das Matterhorn glacier paradise ist über die Gondelstation „Trockener Steg“ erreichbar. Oben, auf 3883m, angekommen bekommt man einen wunderbaren Ausblick auf das Matterhorn und die umliegende Alpenlandschaft. Im Berg oder besser darunter gibt es den sogenannten Gletscher-Palast. Ein paar Eindrücke findet man hier, aber ich will gar nicht zu viel verraten.
Ein paar Stufen nach weiter nach oben und man befindet sich auf einer 360° Panorama Plattform. Auf der einen Seite eine weitläufige Schneeebene die bereits zu Italien gehört und auf der anderen Seite das Matterhorn und die umliegenden Berge.
Ein kleiner Tipp, auch an warmen Sommertagen empfiehlt es sich etwas zum Überziehen mit zu nehmen da es auf der Panorama Platform trotz Sonne doch sehr kalt/windig werden kann. Und wenn nicht dort, dann spätestens im Gletscher-Palast.
Grosser Aletschgletscher
Der grosse Aletschgletscher ist mit ca. 20km Länge der grösste Gletscher der Alpen. Auch wenn man es nicht sieht, aber alleine die Zahlen sind schon beeindruckend. An der tiefsten Stelle ist der Gletscher 800m tief und hat ca. ein Gewicht 10 Milliarden Tonnen.
Von Fiesch aus gibt es eine Gondel die in zwei Etappen auf das Eggishorn führt. Von dort aus bekommt man einen sehr guten Überblick ins Tal des Gletschers und kann auch weiter Wanderetappen starten. An günstigen Tagen starten zwischen der ersten und zweiten Gondelstation auch Gleitschirmflieger und nutzen die Thermik um auch teilweise über den Gletscher zu fliegen.
Eine kleine Hütte im urigen Stil mit Bänken und Sonnenliegen lädt zum Verweilen ein, während man bei einer Kleinigkeit den Blick auf den Gletscher genießen kann.
Ein kleiner Rundgang mit Aussichtsplattform und Bänken in einer Anordnung die an ein Amphitheater erinnert kann man ebenso den Gletscher genießen. Im Tal gegenüber läuft ein kleiner Bach hinunter und wer sich dann fragt was diese Holztonnen auf dem Rundweg da machen – einfach mal reinsetzen, Still sein und zuhören.
Rhonegletscher
Der Rhonegletscher befindet sich in einem Tal kurz vor der Furkpasshöhe. Es kostet einen kleinen Eintritt und man erreicht den Gletscher am unteren Ende. Von dort aus kann man den Gletscher bergauf entlang wandern. Am Ende des Gletschers befindet sich auch eine Eishöhle die in den Gletscher gehauen wurde. War diese noch vor ca. 2 Jahrzehnten sehr imposant ist diese nun eher auf ein Minimum herabgetaut. Auf dem Weg zum Gletscher markieren auch einige Schilder den Stand des Eises in den verschiedenen Jahrzehnten. Das ist auf der einen Seite beeindruckend aber auch erschreckend.
Wenn man sich den relativ kleinen Bach, wenn man es so nennen möchte, anschaut und sieht wie dieser über den Felsen als kleiner Wasserfall seinem weiteren Verlauf folgt muss man sich vorstellen das dies der Ursprung der Rhone ist. Dieser unscheinbare Bach fließt dann als Gebirgsbach durch das Rhonetal und weiter durch die Schweiz Richtung Frankreich. In Frankreich schliesslich ist es der wasserreichste Fluß Frankreichs – und nun nochmal einen Blick auf den Ursprung da kommt also auf dem Weg noch einiges dazu.
Kleiner Hinweis: Der Post ist noch nicht fertig, aber vielleicht helfen ja die bisherigen Informationen schon mal etwas weiter. Also einfach später wieder vorbeischauen…